Gestern erreichte ich die letzte grössere Stadt vor Santiago. León.
Frühmorgens gabs kein Desayuno in Reliegos. Mein Reservevorrat bestehend aus 1 Banane und 1 Orangensaft reichte jedoch gut aus, um die ersten 6km bis in den nächsten Ort durchzuhalten.
Morgens ist es jetzt immer sehr kalt und die Sonne zeigt sich erst nach 8.00 Uhr. Meine innere Pilgeruhr lässt mich bereits um 7.00 Uhr losgehen.
Dass es hie und da keinen Kaffee gibt, regt mich – wie ich selber erstaunt feststellte – nicht mehr auf. Weil ich ebenso erstaunt feststellte, dass ich trotzdem überlebe und mit Reservevorrat immer gut durchkomme. Und auch erstaunt feststellte, wie verwöhnt wir doch sind und wie wir schnell etwas als selbstverständlich nehmen. Obwohl nichts auf dieser Welt selbstverständlich ist.
Gut möglich, dass ich künftig- wenn wieder zu hause- immer irgendwo als Notvorrat eine Banane aufbewahre. Nichts ist selbstverständlich. Auch nicht, dass die Kaffeemaschine morgens auf Knopfdruck funktioniert.
Aber falls dies mal eintrifft, bei Stromausfall, hab ich ein Privileg. Nämlich 2 Söhne, die für das Funktionieren des Elektronetzes zuständig sind und selbstverständlich zuallererst das Notstromaggregat für Mutters Kaffee sofort installieren und anwerfen.
Absolut selbstverständlich. Mutters gute Laune ist den Söhnen selbstverständlich heilig. (selbstverständlich dank der guten Erziehung) 😂